Geschichte der Kirchgemeinde Bannewitz

Die ursprünglich zur Dresdner Kreuzkirche gehörende Gemeinde ist seit 1902 eigenständig. Zur Kirchgemeinde gehören heute die Kirche in Bannewitz und die Friedenskapelle in Kleinnaundorf.

Mit der Entstehung des Steinkohlebergbaues im Döhlener Becken wuchs die Bannewitzer Bevölkerung von 121 Einwohnern (1834) auf 758 (1890). 1864 wurde eine neue Schule gebaut, die jedoch bald wieder zu klein war. So baute man bereits 1877 erneut eine Schule (heutiges Bürgerhaus). Die alte Schule wurde nun von der Dresdner Kreuzkirchengemeinde angemietet und im Erdgeschoss ein Betsaal eingerichtet, sodass die Bannewitzer nicht mehr bis nach Dresden in die Kreuzkirche zum Gottesdienst gehen mussten. 1885 setzte man einen Turm vor das Querhaus. So entstand eine Kirche, in der bis heute alles unter einem Dach vereint ist: Kirchsaal, Gemeinderäume, Büro und Pfarrwohnung.

1902 wurden Bannewitz, Boderitz und Kleinnaundorf schließlich aus der Kreuzkirchengemeinde ausgepfarrt und bildeten fortan eine eigene Parochie. 1934 kamen die Ortsteile Eutschütz und Nöthnitz, die kirchlich bis dahin zu Leubnitz-Neuostra gehört hatten, hinzu. 1940 wurde auch Alt-Welschhufe von Possendorf nach Bannewitz umgepfarrt. 1950 kamen zuletzt Neu-Welschhufe von der Kirchgemeinde Possendorf und Cunnersdorf von der Kirchgemeinde Dresden-Plauen zu Bannewitz. 1999 verband sich die Kirchgemeinde Bannewitz im Zuge der Strukturreform mit der Kirchgemeinde Dresden-Leubnitz-Neuostra in einem Schwesterkirchverhältnis. Unsere Kirchgemeinde gehört heute zum Kirchspiel Dresden-Süd.

1950 wurde die Friedenskapelle errichtet. Sie gehört zu den ersten Kirchneubauten der Nachkriegszeit und wurde am 3. Advent 1950 geweiht. Sie wird allerdings oft mit einer Friedhofskapelle verwechselt, da sie direkt neben dem Kleinnaundorfer Friedhof steht. Jedoch gehört der Friedhof nicht der Kirchgemeinde Bannewitz, sondern der Stadt Freital. Auch in Bannewitz gehört der Friedhof nicht der Kirchgemeinde, sondern der Kommune Bannewitz. Die am 3. Advent 2009 eingeweihte Orgel in der Kapelle stammt aus einer Oldenburger Gemeinde und wurde durch die Firma Peiter aus Lengefeld/Erzgeb. neu aufgearbeitet. Sie wurde nach einer Spendensammlung auf Initiative der Kantoren und mit Unterstützung der Stadt Freital, der Sächsischen Landeskirche und vielen Spendern erworben.

Kunsthistorisch und baugeschichtlich sind besonders beachtenswert:

Bannewitz:

  • das Hirtenfenster als einziges noch erhaltenes Buntglasfenster in der Kirche
  • das Kruzifix, das vermutlich um 1450 entstand und aus einer Kirche im Vogtland stammt
  • die Orgel, gebaut von der Firma Eule, die 1959 geweiht wurde
  • eine Betsäule vor der Kirche aus vorreformatorischer Zeit, die ursprünglich in Nöthnitz an der sogenannten „Richtermauer“ stand

Kleinnaundorf:

  • das Holzkreuz über dem Altar mit Szenen aus dem Leben Jesu, geschaffen von der Graupaer Künstlerin Brigitta Großmann-Lauterbach
  • eine aus dem ehemaligen Marienschacht übernommene Balkenleuchte im Gemeinderaum, sie erinnert an das kontinuierliche Gemeindeleben, das seit der Errichtung eines Landdiakonats im Jahre 1877 in Kleinnaundorf besteht
  • der Glockenstuhl von 1998 mit einer von drei 1898 von König Albert gestifteten Glocken
Kirchgemeinde Bannewitz

Kirchgemeinde Bannewitz

Kirchplatz 1
01728 Bannewitz

Bürozeit:

Donnerstag: 14.00 –16.00 Uhr

Tel.: 0351 4030201

E-Mail: kg.bannewitz@evlks.de

 

Kapelle Kleinnaundorf
Saarstraße 1
01705 Freital

Bannewitz, Hirtenfester Kleinnaundorf, Altarkreuz